Joaquin Olea Catalan wurde 1975 in Chile geboren. Seit einem Badeunfall mit 25 Jahren lebt er mit einer Querschnittlähmung und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Im Jahr 2002 kam er zu einem Rehabilitationsaufenthalt nach Deutschland. Sein in Chile begonnenes Architekturstudium konnte er hier fortsetzen. Nach dem Studium spezialisierte er sich auf barrierefreies Bauen und empfiehlt als eine Voraussetzung ein „barrierefreies Denken“. Er arbeitet freiberuflich als Berater und Bauplaner für barrierefreies Bauen in Kassel.
Am Anfang ist alles ein Chaos. Dann ist es wichtig, wie die Reha verläuft. Für mich war wichtig, andere Menschen mit Behinderung kennenzulernen, die trotzdem ein normales Leben führen konnten. Das war dann aber eine Herausforderung, mir zu sagen: Ich kann das genauso schaffen, warum nicht? Und es hat geklappt.
Zunächst einmal müssen wir unsere Barrieren im Kopf überwinden. Deswegen ver-suche ich vorrangig, ein barrierefreies Denken zu vermitteln. Erst dann kann man über barrierefreies Bauen reden oder über Inklusion.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es barrierefreies Bauen nicht für alle baulichen Zwecke und nicht für alle Arten von Behinderungen gibt. Man kann nicht alles so umgestalten, dass es für blinde Menschen, für Menschen mit Lernbehinde-rung oder für Menschen mit Restbehinderung oder Menschen im Rollstuhl gleich-ermaßen gut benutzbar ist. Das ist fast unmöglich. Die Frage ist also erst einmal, wofür ein Gebäude gedacht ist
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