Tobias Reinarz ist im 1953 geboren und bekam im Alter von drei Jahren Kinderlähmung. Sein Gesundheitszustand war das erste halbe Jahr danach sehr kritisch. Mit Beginn des Studium der Psychologie engagierte er sich über 25 Jahre für die 'Selbstbestimmt-Leben-Bewegung' u.a als Geschäftsführer des ZSL Köln. Heute arbeitet er als Psychoanalytiker in eigener Praxi und lebt mit seiner Familie auf dem Lande.

Mir ist in der Aufarbeitung meiner Biografie als Mensch mit Behinderung immer klarer geworden, dass meine Behinderung gar nicht mein Problem ist, sondern dass die Probleme vielmehr dadurch entstanden sind, wie damit umgegangen wurde in der Familie, in der Gesellschaft, und dass sich um mein seelisches Wohl keiner gekümmert hat.
Was ich ja immer erlebt habe ist, dass mein Körper behandelt wurde von Therapeuten, Ärzten, meinen Eltern, Pflegern. Also immer nur mein Körper wurde behandelt, oft genug auch malträtiert von den gutmeinenden Orthopäden, Ärzten und Physiotherapeuten. Aber keiner hat mich je gefragt, wie es mir dabei geht, wie ich mich damit fühle. – Selbst meine Eltern nicht.
Egal, ob du behindert bist, im Rollstuhl sitzt, nichts siehst, nichts hörst. Du musst es selber machen. Vieles kann man ja nicht selber machen. Aber du musst irgendwie den Kopf dafür haben, die Power haben, es in Bewegung zu bringen, dass etwas in deinem Sinne passiert und Wirklichkeit wird. Ich hatte dazu ein tolles, mich veränderndes Erlebnis.

 

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Dieses Interview wurde geführt von Andreas Brüning.